Ausgebrannt (04.11.2019)

ausgebrannt
Ein neuer Morgen, ein neuer Tag.
Aufstehen, Sachen machen.
Das ist es, was ich grade nicht so mag.
Dreh mich nochmal um.
Der Wecker bleibt heut stumm.
Keine Kraft, keinen Bock,
worauf überhaupt?
Was hat mir des Lebenslust nun so geraubt?
`Atemlos durch die Nacht`
gerade nichts für mich
nach Atem ringen,
wenn jemand zu mir spricht
oder ich das Haus verlassen muss
das Leben ist grad nicht so der Genuss.

Schwindel, wenn ich mich in den Bus reinstell
irgendwie ging es dann doch ziemlich schnell
was sich über Jahre hat angebahnt,
dass ich hier falsch lag, mit meines Lebens Plan
und jetzt die Konsequenzen tragen darf
dafür dass ich war ganz lieb und brav
und meine Pflichten hab getan.
Die großen Träume auf später habe ich vertagt,
in den eignen Augen komplett versagt.

Am Boden liegend,
wie tief soll ich noch fallen,
hör meine eignen stummen Schreie
durch leere Gassen hallen
frag mich, wie es weitergehen soll
und sehe, das beschissene Maß ist voll
die Maß´n sind leer, kein Bier mehr im Krug,
von den leeren Menschenmassen hab ich mehr als genug
wann beende ich diesen Selbstbetrug?

Doch das Handtuch nun schmeißen ist keine Option
das Ruder rumreißen irgendwie schon.
Ich ernte jedoch sogleich Hohn
und vom Spott bleibe ich auch nicht verschont
Obgleich am Horizont
ein Schimmer leuchtet
doch wer weiß schon, was das bedeutet?

Ich weiß es nun
und schreite hinein
…ins Fegefeuer.
Die pure Qual, reinste Pein.
Lass mich verbrennen, anstatt zu erfrieren
es bleibt ein Häufchen Asche
nichts mehr zu verlieren,
weil alles schon verloren,
mein altes Ich ist tot.
Ein neuer Mensch ist geboren.