Heda, ihr lieben Mitmenschen!
Bevor ich nun auf den sentimentalen Gefühlen rumtrampeln werde wie ein dickwadiges Bauernmädel auf überreifen Trauben, um am Ende reinen Wein einschenken zu können, da will ich euch allen ein frohes Fest wünschen, (mindestens) ein paar Tage in Frieden, Glück und Harmonie… really:)
Aber was hat es eigentlich mit diesem weihnachtlichen Frieden auf sich?
Ist es der kollektive Aufruf zu einem Waffenstillstand, so ähnlich wie im ersten Weltkrieg zwischen deutschen und englischen Soldaten, die sich damals an Heiligabend für ein paar Stunden anscheinend daran erinnerten Menschen zu sein, ihre Mordinstrumente niederlegten, ein bisschen Fußball gegeneinander spielten, ehe der Zauber dann wieder verflog und man sich nicht mehr das runde Leder um die Ohren schoss, sondern wieder mit Geschossen durch die Schädeldecke des Gegenübers (was noch die humanste Art des Tötens damals war) und so?
Ich glaube so ähnlich verstehen viele Menschen auch heutzutage diese Feiertage und sich für ein paar Stunden nicht sinnlos anzukleffen (oder des Gegenübers Schädeldecke mal ausnahmsweise nicht zu durchschießen), ist schon mal gar nicht so schlecht. Mit riesigen Mengen an Zucker, Alkohol, Fleisch und allen möglichen Spielarten materiellen Vergnügens halten einige das auch ganz gut aus. Sogar in den Gottesdienst schaffen es so nun viele brave Leut.
Was zum Teufel soll man auch sonst unter weihnachtlichen Frieden verstehen?
Ich hab eine Idee, habe da was aufgeschnappt, ich verzogener Lausejunge… Wie wäre es mit Frieden mit sich selbst, ein bedingungsloser Friede, ein inneres Angekommen sein, bei sich (bei Gott)? Ein Frieden, der auch köstlich schmeckt, wenn das weihnachtliche Gebäck und der Duft von Gänsebraten sich schon lange wieder verzogen haben.
Um dem auf die Spur zu kommen, was ich da eigentlich meine, versuche ich erstmal das Gegenteil aufzuzeigen. Das ist nicht schwer. Das ist nämlich genau das, was viele eben genau in diesen Tagen tun. Sie unterdrücken ihre innere Stimme des Unwillens und zwängen sich anderen zuliebe in enge Korsetts, die spätestens mit Eintreten der Geschlechtsreife eigentlich viel zu eng geworden sind. Sie spielen brave Kinder und werden wie Schulbuben oder Schulmädchen dann auch reichlich belohnt (mit den bereits erwähnten weihnachtlichen Annehmlichkeiten). Dafür, dass sie ihre Kinderrollen so lieb spielen. Genau daraus scheint vieler weihnachtlicher Zauber hier am Anfang des dritten Jahrtausends zu bestehen und genau darum geht es (mir) nicht.
Also was feiern wir eigentlich an diesen Weihnachtstagen?
Ja, die Geburt von Jesus Christus. Und was lies dieser ungezogene junge Mann da einst verlautbaren, als er mächtig wurde sich seiner Sprache zu bedienen und nicht mehr nur zwischen Kuh und Esel vor sich hinzusiechen? Er sei nicht gekommen um Frieden zu bringen, sondern das Schwert! [Zu finden unter Matthäus 10, nein nicht bei dem Weltmeister, Weltfußballer und oftmaligem Anti-Helden der Boulevardblätter, sondern dem Evangelisten.] Wie geil sind diese Worte von dem Typen eigentlich? Er kam um uns das Schwert zu reichen. Damit wir selbst uns aufmachen die eigenen Erlöser zu sein. Ja, wir feiern in diesen Tagen die Geburt eines der größten Menschen aller Zeiten. Und viele tun genau das Gegenteil von dem was er uns lehrte. Lieber wie Kuh und Esel vor sich hinvegetieren, anstatt den Christus in sich selbst zu spüren, scheint von einigen das Motto zu sein… anstatt nach einer inneren Instanz zu suchen und nach ihr zu handeln, nach einer Instanz, die den wahren Frieden bringt, den Frieden mit sich selbst. Diesen Frieden, der auf keinen Äußerlichkeiten beruht, am allerwenigsten auf denen, die uns für das Einhalten von Zwängen belohnen.
Doch jeder Mensch kann nach dem wahren Frieden suchen, denn da wurde ein Kindlein geboren und das gab das Schwert in unsere Hand.
Und wie soll er ausschauen, der Weg des wahren Friedens, mit dem Schwert in der Hand?
Begib dich auf die Suche nach dir selbst, ha!
Und/oder bleibe hier am Ball, neue Inhalte werden folgen und irgendwie steht alles was ich tue unter diesem Zeichen, dem Zeichen des Schwerts.
Sehr kurzfristig empfehle ich sich dieses Interview zu geben: Wim Hof, Oida!
Die Typen da sprechen viel genau über das, was ich meine, einen Weg der Eroberung, der Selbsteroberung, der auf vielen Ebenen den Frieden bringt.
Aber mit der Ruhe, erstmal brav in den Weihnachtspullover geschmissen, sonst meint die Schwiegermutti später noch ihr wäret ganz ungezog´ne Bengel…
Weihnachtliche Grüße
Andy Schweigard